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Die Vorgesetztenverantwortlichkeit ist eine spezifische völkerstrafrechtliche Zurechnungsfigur, die sowohl vorsätzliches als auch pflichtwidriges Verhalten erfasst. Abhängig von der Fallkonstellation kann das Verhalten des Vorgesetzten als Beteiligung an einem Völkerrechtsverbrechen, als Verstoß gegen eine völkerrechtliche Handlungspflicht oder als strafbares Nachtatverhalten interpretiert werden. Diese Aspekte haben grundlegende Vorbehalte gegen die Vorgesetztenverantwortlichkeit aufgeworfen. Kritiker sehen sie als Beispiel für eine rough justice, die möglicherweise gegen das Schuldprinzip verstößt und dem Gerechtigkeitsempfinden widerspricht. Die Untersuchung analysiert jedoch die Rechtsprechung der internationalen Strafgerichtshöfe für das ehemalige Jugoslawien und Ruanda und zeigt, dass diese Vorbehalte weitgehend unbegründet sind. Zunächst werden rezeptionsgeschichtliche Missverständnisse identifiziert, die einen unvoreingenommenen Blick auf die Vorgesetztenverantwortlichkeit erschwert haben. Anschließend wird die Rechtsfigur in das völkerrechtliche Straftatsystem eingeordnet, was eine Funktionsbestimmung der Vorgesetztenverantwortlichkeit im Völkerstrafrecht ermöglicht und zu einer angemessenen Beurteilung führt.
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Die Vorgesetztenverantwortlichkeit im völkerrechtlichen Straftatsystem, Boris Burghardt
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- 2008
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