Das Haus in Soni
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Als Flüchtlingskind am Ende des Zweiten Weltkriegs fing ich früh an, nach Familie und Heimat zu fragen. Meine Großeltern waren nach Afrika ausgewandert, mein Vater im Krieg gefallen, wir lebten, wo wir offensichtlich nicht hingehörten. Das Schicksal meiner Vorfahren ist eine Familiengeschichte, die zugleich einige Jahrzehnte deutscher Geschichte widerspiegelt – seine koloniale Vergangenheit, die beiden Weltkriege, die Zeit dazwischen und die unmittelbare Zeit danach. Dabei bestimmten die politischen Entscheidungen die eigenen und durchkreuzten diese zugleich schmerzhaft. 2004 reiste ich nach Tansania, um die Orte, an denen sich das Familienleben zeitweise abgespielt hat, selbst kennen zu lernen. Ich sah das Haus meines Vaters in Soni und fand meine Überzeugung bestätigt, dass Afrika die Heimat der Afrikaner, nicht unser Land ist. Vieles ist anders und fremd, besonders der Alltag der Frauen. Sie scheinen wie auf einem anderen Stern zu leben.