Musikalischer Raum und kompositorischer Gegenstand bei Edgard Varèse
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Die vorliegende Studie gilt einer Problematik, in welcher sich eine musiktheoretische Grundfrage, nämlich die nach dem musikalischen Raum, mit einer musikgeschichtlichen Spezialfrage, nämlich der nach der Kompositionstechnik von Edgard Varèse, verbindet. Wenn Schönberg davon sprach, daß „musikalische Gedanken“ im „musikalischen Raum“ dargestellt werden, dann müssen diese Gedanken selbst eine raumhafte Komponente ausprägen und sich in Varianten und Verarbeitungen als kompositorischer Gegenstand in den Dimensionen dieses Raumes erweisen. Varése hat in seinem Œuvre ein besonderes Verhältnis zwischen räumlichen Dispositionen und der kompositorischen Orientierung in ihnen geschaffen. Diese Konstellation nachzuvollziehen, ist das Ziel der Studie. Der Phänomenologie des Raumes von Edmund Husserl werden Kategorien abgewonnen, die sich für die Analyse der Kompositionstechnik von Varèse als fruchtbar erweisen, wie vor allem an dem spätem Orchesterwerk Déserts aufgezeigt wird.