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Reden an die Lebenden und an die Toten

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Die Geschichte der Roten Armee Fraktion ist auch zehn Jahre nach der Auflösungserklärung der linksterroristischen Gruppierung keineswegs abgeschlossen, wie die anlässlich der entsprechenden Jahrestage geführten aktuellen Debatten zum „Deutschen Herbst“ und zu „1968“, aber auch die jüngsten Diskussionen um Amnestierung und weitere Strafverfolgung der Täter belegen. In unterschiedlichster Form ist der „RAF-Komplex“ seit mehr als drei Jahrzehnten im öffentlichen Diskurs präsent und zählt zu den wichtigsten erinnerungspolitischen Streitpunkten in Deutschland. Diesen AuseinanderSetzungen um die Erinnerungs- und Deutungshoheit über die Rote Armee Fraktion widmet sich die vorliegende Studie mit Blick auf Literatur als Medium des kollektiven Gedächtnisses und beschäftigt sich aus erinnerungskultureller Perspektive mit den divergierenden literarischen Repräsentationen des RAF-Terrorismus im Kontext der jeweiligen politisch-gesellschaftlichen Situation. Die einschlägigen Prosatexte von Peter-Paul Zahl, Friedrich Christian Delius, Rainald Goetz und anderen werden als literarische Vergangenheitsversionen gelesen, die in Konkurrenz zu Deutungen der offiziellen Erinnerungskultur treten. Einen Schwerpunkt der gleichermaßen literatur- wie zeithistorisch ausgerichteten Arbeit bildet die aktuelle Problematik einer Erinnerung an die RAF im Zeichen der Zäsuren von „1989/90“ und „2001“.

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2008

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