Tobias Zielony, Trona - armpit of America
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Die Publikation erscheint anlässlich einer Ausstellung des Künstlers bei BASIS Frankfurt/ Main. In den Arbeiten von Tobias Zielony spielt die Selbstinszenierung der Protagonisten eine nicht unwichtige Rolle in der Bildfindung. Durch den intensiven, oft mehrmonatigen Kontakt zwischen dem Künstler und den Personen, die er portraitiert, entwickeln sich Beziehungen, die den Personen die Scheu und die Zurückhaltung vor der Kamera nehmen. Das Vertrauen und das Selbstverständnis, sich vor Zielonys Kamera zu bewegen, führt zu einer selbst gewählten Inszenierung der Personen, einem Aspekt, der nicht zuletzt die Spannung der Arbeiten bestimmt. Denn die Gesten und Posen, mit denen sich viele der jungen Menschen präsentieren, greifen auf medial vermittelte Bilder der Gang- und Gegenkultur zurück, sind also weder als authentische Selbstsetzung noch als Verweis auf individuelle Charaktereigenschaften – einer immer wieder bemühten Qualität von Fotografie- zu verstehen. Die bewusste Selbstinszenierung vor der Kamera, die hier geradezu als ethnographisch motivierte Aufzeichnung verschiedener Adaptionsmuster unterschiedlichster Jugendkulturen verstanden werden kann, verweist auf gesellschaftliche Normierungen, denen die hier präsenten jungen Menschen unterworfen sind. Sie spiegeln sich selbst, ihr soziales Umfeld und zugleich die unterschwelligen Beeinflussungen der massenmedial vermittelten Jugendkulturen.