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Wissenschaft als Religion

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Seit der Aufklärung findet sich bis heute immer wieder die Idee, dass die Wissenschaft der Religion grundsätzlich überlegen sei und deshalb über kurz oder lang an ihre Stelle treten müsse. Diese szientistische Vorstellung von der Allmacht wissenschaftlichen Denkens wurde nicht zuletzt in Deutschland seit dem 19. Jahrhundert propagiert. In der DDR fand sie durch eine Vielzahl von Organisationen eine besondere Verbreitung. Dabei spielte gerade die populärwissenschaftliche Vermittlung anti-religiöser Ideen eine große Rolle und trug entscheidend zum Erfolg der atheistischen staatlichen Politik und damit zum weltweit beispiellosen Säkularisierungsprozess in Ostdeutschland bei. Vor diesem Hintergrund wird in der vorliegenden Studie eingangs eine Ideengeschichte des Szientismus von der Aufklärung bis zur wissenschaftlichen Weltanschauung des 20. Jahrhunderts entworfen. Daran anschließend wird die Propagierung szientistischer Ideen am Beispiel der populärwissenschaftlichen Organisation „Urania“ untersucht und abschließend auf der Grundlage von Interviews mit ehemaligen Urania-Angehörigen nach Rezeption und Funktion des Szientismus in individueller Perspektive gefragt.

Buchvariante

2008, paperback

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