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Herbe Garbe, Weiberkittel

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In der Vergangenheit war der Mensch wiederkehrend in der verzweifelten Lage, sich den Naturgewalten ausgesetzt zu wissen. Glauben allein schien da nicht jedem in jeder Situation ausreichend genug gewesen zu sein. In den gar ausweglosen Situationen ersann er sich daher Mittel zur Linderung, so weit dies selbst möglich war. Mittel, die Hoffnung offen ließen und unmittelbar, oft nur für einen kurzen Moment, Labsal brachten. Die heilige Maria verstand man als Trösterin, die heilige Anna bis ins 18. Jahrhundert hinein als große Fürbitterin in Frauenfragen wie generell als Fürsprecherin im Himmel. Viele weitere Heilige suchte sich der Mensch zum Schutz seines kläglichen Daseins. Mit den heiligen Tröstern verband er nicht selten, gerade im bäuerlichen Milieu, auch bestimmte Dinge und Fähigkeiten der Natur, weil er die Natur als geheiligtes Element, dem er schicksalhaft ausgesetzt ist, erfühlte. /Wallnöfer; Kubelka/ nimm-mir-nichts kleiner Alchemist, den Grund des Blatttrichters gefüllt mit flüchtigem Himmelswasser, zur Abwehr von Gewittern, draußen/drinnen, zur Linderung von Schmerz an Kopf und Zahn, den Zackenmantel der Madonna sieht darin der Christ, zur Aufnahme der anderen, armer Kinder, von Alten, Siechen, Migranten, Asozialen, zur lieblichen Einwohnung des Herrn, dies Bild wird umso heftiger herbeibeschworen, je weiter weg die Macht realer Hilfe rückt, und allsogleich sah sie das Vögelein, nein: allsogleich sah sie sich selbst in der Gestalt des Vögleins zum Schoß des Herrn hinfliegen, darin ruhen, daß sie wie tot in Gotts Genusse lag, mit zugetanen Augen /Bodo Hell/

Parameter

ISBN
9783950257809
Verlag
Marmelade

Kategorien

Buchvariante

2008, paperback

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