Die Entwicklung der RAF im Kontext des internationalen Terrorismus
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Annähernd drei Jahrzehnte terrorisierte die Rote Armee Fraktion die Bundesrepublik und schockierte die deutsche Öffentlichkeit mit einem, bis dahin in der Republik unbekannten Maß an terroristischer Gewaltbereitschaft. Während andere in der Bundesrepublik und Westeuropa entstandene Terrorgruppen früher oder später untergingen oder von der Polizei zerschlagen wurden, traten unter der Bezeichnung RAF nacheinander drei Generationen in der Absicht an, das von ihnen zum Feind deklarierte „System“ und seine Funktionsträger zu bekämpfen. Seit ihrer Gründung unterhielt die RAF dabei Beziehungen zu ausländischen Akteuren - seien es Terrororganisationen oder gar Geheimdienste. Bereits die erste Generation der RAF reiste gleich nach der Befreiung Andreas Baaders im Sommer 1970 nach Jordanien, um sich dort von palästinensischen Terroristen in Guerillakriegführung ausbilden zu lassen. In der Folge boten sich der RAF im europäischen Ausland und im Nahen Osten immer wieder Möglichkeiten, sich dem Fahndungsdruck in der Bundesrepublik zu entziehen, ihre Mitglieder auszubilden und von dort aus zu operieren. In welcher Weise sich diese Beziehungen auf die RAF und ihr Handeln auswirkten und welche Entwicklung die RAF im Laufe ihrer Geschichte dabei nahm, ist Gegenstand dieser Untersuchungen.