Krieg, Staat und Militär in der Ming-Zeit
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Die Ming-Dynastie (1368–1644) zählt zu den längsten Dynastien in der Geschichte des chinesischen Kaiserreiches. Im Vergleich zu anderen Dynastien kennzeichnen Stabilität, Kontinuität und Kohäsion die Zeit der Ming-Herrschaft, deren historische Errungenschaften (Seeexpeditionen Zheng Hes, Bau der Großen Mauer, Bau des Großen Kanals) in das kulturelle Erbe der Menschheit eingegangen sind. Auf der anderen Seite ist die Ming-Zeit durch zahlreiche innere bewaffnete und äußere militärische Konflikte geprägt. Aus diesem Gegensatz ergibt sich für die Arbeit die ausschlaggebende Fragestellung: Wie und mit welchen Folgen gelang es, während der Zeit der Ming-Dynastie trotz zahlreicher militärischer und bewaffneter Konflikte die Einheit des Reiches und die Macht des Herrscherhauses zu bewahren? Ausgehend vom Krieg als Untersuchungsgegenstand werden dabei jene kohäsiven Kräfte innerhalb des Herrschaftsapparates analysiert, die mit der Bewältigung kriegerischer Auseinandersetzungen befasst waren. Auf der Grundlage konkreter Konfliktanalysen werden Zusammenhänge zwischen Konflikt, Konfliktbewältigung, Machtpolitik und Herrschaft einerseits sowie den in diesem Kontext stattfindenden politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen andererseits dargestellt. Dadurch eröffnet sich eine neue Perspektive auf das komplexe Zusammenspiel jener machterhaltenden Faktoren, die den Erfolg des frühneuzeitlichen Zentralstaates unter der Herrschaft der Ming-Dynastie ermöglichten.