Mortalitätssalienz und Angstbewältigung im Kontext einer Krebserkrankung
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Die Arbeit untersucht Mortalitätssalienz und subjektives Angsterleben von Krebspatienten unter besonderer Berücksichtigung des kognitiven Auseinandersetzungsprozesses mit der Erkrankung. Für die Analyse dieses Auseinandersetzungsgeschehens wird ein integratives theoretisches Analysemodell entwickelt, das dem Prozesscharakter der Angstentstehung und -bewältigung Rechnung tragen soll. Das Modell vernetzt unterschiedliche theoretische Ansätze der Belastungs-Bewältigungsforschung und erlaubt dabei die Berücksichtigung ausgesuchter person- und krankheitsgebundener Merkmale. Die Ergebnisse der empirischen Studie unterstreichen die Bedeutsamkeit der Sterbens- und Todesthematik im Rahmen einer Krebserkrankung und lassen insgesamt differentielle Profile der Mortalitätssalienz und Angst bei den Befragten erkennen. Die Befundlage verdeutlicht auch, dass verfügbare Bewältigungsstrategien gerade angesichts krankheitsbezogener Todesgedanken häufig an ihre Grenzen stoßen können. Insgesamt unterstreichen die Ergebnisse die Notwendigkeit einer systematischen Psychodiagnostik im Rahmen der onkologischen Akutbehandlung, um hoch belastete Patienten zu identifizieren und über psychosoziale Versorgungsangebote zu unterstützen.