Schrekers ungleiche Töchter
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Zwei Komponistinnen aus der Zeit der Weimarer Republik, beide Schülerinnen Franz Schrekers, werden in den gesellschaftlichen, politischen und musikalischen Verwerfungen ihrer Zeit vorgestellt: die vergessene Charlotte Schlesinger und die gefeierte Grete von Zieritz. Jene wird auf den verschlungenen Pfaden des Exils wieder entdeckt, diese, in den späten 1980er Jahren zu Ruhm gelangt, durchaus auch in ihrer konservativen Grundhaltung und ihrer kulturellen Identität im NS-Staat geschildert. Das Buch ist Teil einer musikwissenschaftlichen Frauen-Exil-Forschung, die an zwei Einzelfällen die Ursprünge der Vertreibungen nach 1933 in der Weimarer Republik aufzeigt. In den Schicksalen der beiden 'ungleichen Töchter' Schrekers spiegelt sich der Antisemitismus als kultureller Code konservativer Frauenverbände der Weimarer Zeit wider. Zugleich wird die Bedeutung der Hochschule für Musik Berlin für die Förderung von Frauen beschrieben. Aber es wird auch deutlich, was Frauen daran hinderte, sich an der Entwicklung der musikalischen Moderne zu beteiligen.