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Schule: Funktion und Spielraum

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Die Volksschule hat sich seit ihrer Gründung im 19. Jahrhundert erstaunlich schnell zu einem stabilen System entwickelt. Heute muss sie sich von ihrer eigenen Erfolgsgeschichte angesichts rasanter gesellschaftlicher Veränderungsprozesse lösen. Denn: Historische, metapherntheoretische und funktionale Analysen des schulischen Systems zeigen, dass die flächendeckende Einführung von Reformen nicht genügt, um schulische Kulturen zu dynamisieren, weiterzuentwickeln und heutigen pädagogischen Ansprüchen gerecht zu werden. Wer gründlich analysieren und etwas erreichen will, braucht Zeit. Das gilt sowohl für das Reformieren der Schule als auch für das Lernen in der Schule. Selbstorganisation und aufgebrochene Zeitstrukturen sind Schlüsselfaktoren für notwendige Transformationsschritte einer Schule, die Lernen auf allen Ebenen zur Disposition stellt. Pädagogische Leadership ermöglicht es uns, die Sicherheit von linearen Abläufen zu verlassen und uns auf ein Terrain zu begeben, das von experimenteller Frische und Lernfähigkeit bestimmt ist. Dieses Buch leistet einen Beitrag zum Verständnis und zum Umgang mit Ungewissheiten und Paradoxien, die unsere moderne Schule kennzeichnen, und erhellt den systematischen Kontext, in dem Schulentwicklung zu geschehen hat. Unter Nutzung des aristotelischen Konzepts der Musse eröffnet dieses Buch neue Perspektiven für den Umgang mit der Zeit. Es macht Mut, sich auf dynamische Prozesse mit offenem Ausgang einzulassen.

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Schule: Funktion und Spielraum, Jean-Paul Munsch

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2009
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