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Wenn das, was wir Zeit nennen, ein Strom von Ereignissen ist, die aus der 'Zukunft' in die 'Vergangenheit' strömen, ist die Photographie der Moment, in dem diese Ereignisse ans Licht treten. Im Gehäuse (Lichtreuse), das zur Domestizierung des Lichts entwickelt wurde, hinterlassen sie eine Spur oder den Abdruck einer Spur. Für den Aufnahmeprozess ist es gleichgültig, welches Gehäuse ich benutze. In den siebziger und achtziger Jahren war es vor allem die traditionelle glas-optische Photographie, während in den neunziger Jahren die pinhole-Camera hinzukam und um 2000 die digitale Fotografie dominierte. Die Wahl des Gehäuses geschah unbewusst, abhängig vom Aggregatzustand meiner Betrachtung – sammelnd, zerstreut oder von einem déjà-vu hypnotisiert. Die meisten Lichtbilder entstanden während meiner beruflichen Reisen. Eine beunruhigende Paradoxie dieser Aufnahmen ist, dass die Erinnerungen an die Orte und Bedingungen ihrer Entstehung oft ausgelöscht sind. Selbst beim Betrachten der Bilder kehren die Erinnerungen nicht zurück; sie scheinen in den Bildern versickert zu sein. Dieser Befund ist nicht verallgemeinerbar, sondern spiegelt lediglich meine geistige Verfassung und meinen Gemütszustand beim Betrachten wider.
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Hanns Zischler, Lichtbilder, Hanns Zischler
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- 2008
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