Menorah
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Von 1922 bis 1932 erschien in Wien die jüdische Kulturzeitschrift Menorah. In ihr finden sich Beiträge zu allen Bereichen des jüdischen Lebens, mit der Absicht Zeitgeistthemen der Wiener Jahrhundertwende, Kunst, Literatur, Musik und Architektur, zu präsentieren. Ihr Hauptinteresse galt religiösen Themen und der jüdischen Kultur Osteuropas. Gleichzeitig war die Zeitschrift zionistisch orientiert mit einem Nahverhältnis zu Vladimir Jabotinsky und seiner revisionistischen zionistischen Partei. Die Analyse zeigt vor allem ein Spannungsverhältnis auf, indem die literarischen Veröffentlichungen dem dezidiert jüdischen Konzept des Herausgebers, Norbert Hoffmann, untergeordnet sind. Das Shoah-Schicksal der Wiener Juden, mit dem die Biografie des ins Exil gegangenen Hoffmann eng verknüpft ist, beendete die sogenannte ‚deutsch-jüdische Symbiose‘ in ihrer besonderen Wiener Ausprägung. Die vorgelegten Materialien und die vollständige Bibliografie mit Register (die seit 1997 im Internet – http://menorah. literature. at/ – zu finden ist) werden es Forschern einfacher machen, anhand der Beiträger, der Beiträge und auch der Auswahl der rezensierten Bücher die (intendierte) Funktion der Menorah genauer darzustellen und sie einerseits in das Umfeld österreichischer Literatur- und Kulturzeitschriften der 20er und 30er Jahre einzuordnen andererseits ihre Bedeutung im Rahmen des Wiener Zionismus zu bestimmen und zu würdigen.