ÖLMACHTGELD
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Was geschieht, wenn die großen Utopien der Moderne versiegen und die Kunst dennoch nicht in der Warenästhetik der postmodernen Konsumkultur aufgehen möchte? Was ist die Aufgabe der Kunst, wenn es kein „Zurück“ mehr gibt, aber auch kein „Vorwärts“? Wieso erzielt gerade die Ölmalerei der Klassischen Moderne astronomische Preise auf dem Kunstmarkt, während ihr Machtdrang nicht länger ernst genommen wird? Mit diesen Fragen setzten sich Absolventen der Münchener Kunstakademie auseinander und thematisierten sie 2008 gemeinsam mit dem Kurator und Kunsthistoriker Jörg Scheller in der Gruppenausstellung ÖLMACHTGELD. Fernab von erlöserischen Versprechen und Utopien, fernab auch von der Ironie des postmodernen Zitats knüpfen die KünstlerInnen Michael Biber, Michael Dobrindt, Hedwig Eberle, Benedikt Hipp, Frank Hutter, Isabelle Kurz, Annabelle Mehraein und Nghia Nuyen in ihren Werken unverkrampft an das Erbe der Moderne an und definieren es auf subjektive Weise neu. Was für die Avantgarde oftmals unvereinbar war – Abstraktion und Gegenständlichkeit, Dekorativität und Exzentrizität, Nahbarkeit und Subversion – kombinieren sie undogmatisch zur „Hyperdekorativität“ (Wolfgang Ullrich) oder „Simultankunst“ (Jörg Scheller). Es geht ihnen nicht länger um Zeitkritik oder Affirmation, um Ernst oder Witz, um Innovation oder Tradition, sondern um eine Art „Dritten Weg“, auf dem jeweils beides gleichzeitig möglich erscheint. Der Katalog bietet einen Einblick in das vielfältige Schaffen der KünstlerInnen und wird begleitet von Essays der Kunstwissenschaftler Christian Demand, Joseph Imorde und Wolfgang Ullrich.