Philosophien des Fleisches
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Der Begriff des Fleisches bildet sich im Zentrum der radikalen Aufklärung. Er zielt auf die Kunst des Wahrnehmens und Erlebens, auf das Experiment mit der Sinnlichkeit, auf die Selbstorganisation. Dieser Begriff des Fleisches zeigt Spuren einer Migration und Mutation der Philosophie: Am Hofe Friedrichs II. fanden libertine Querdenker wie La Mettrie und Boyer d’Argens nicht nur ein Exil, sondern wichtige Anregungen und die Möglichkeit zu freiem Denken, nicht zuletzt an der Akademie der Wissenschaften. Die Tradition der gelehrten Libertinage trifft hier auf Forschungen zur Eigenlogik des Organischen. Beeinflusst von den experimentellen Künsten und Wissenschaften des Barock entwickeln sie eine Auffassung von der Spontaneität der Materie und der Kultivierbarkeit des Fleisches, die noch die zeitgenössische Philosophie nachhaltig inspiriert.