Unterwegs in Argentinien und Chile
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Mit diesem Buch und Film wollen wir eine Idee vermitteln, wie man sich in Argentinien und Chile abseits vom organisierten Pauschaltourismus, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Mietwagen bewegen, was man erleben und entdecken kann. Dass es im Film keine Gespräche mit Menschen gibt, denen wir unterwegs begegnet sind, liegt vor allem daran, dass wir uns sprachlich fast „ganzkörperlich“ also oft mit Händen und Füßen engagieren mussten. Beim nächsten Mal! Wir waren insgesamt drei Mal in Argentinien und Chile. Zum ersten Mal zum Jahreswechsel 2001/ 2002. Während zum 1. Januar 2002 in Deutschland der Euro eingeführt wurde, saßen wir ein paar Tage später bei einem hervorragenden Lamm Asado auf der Estancia Christina in der Nähe vom Upsala Gletscher und bestaunten die Euromünzen und Scheine eines Touristenpaares, das erst ein paar Tage zuvor nach Argentinien gekommen war. Doch die Geldumstellung in der fernen Heimat war nicht annähernd so spannend, wie die Zeit der purzelnden Präsidenten Argentiniens: Aufgrund der Wirtschaftskrise trat im Dezember erst Fernando de la Rúa zurück. Übergangsweise übernahm das Präsidentenamt der Peronist Adolfo Rodríguez Saá. Seine Amtszeit dauerte nur fünf Tage lang. Gemäß der argentinischen Verfassung wurde das Amt des Präsidenten wieder übergangsweise vom Präsidenten der Abgeordnetenkammer, Eduardo Camaño, bekleidet. Aufgrund der unübersichtlichen Lage wurden Reisewarnungen vom Auswärtigen Amt ausgesprochen und die Zahl der Touristen nahm bedrohlich ab. Für uns war es das Paradies – wir hatten dieses fantastische Land fast für uns allein. Und die Stimmung war gut. Wir sind vielen optimistischen Menschen begegnet, die voller neuer Ideen für ihr Argentinien waren und sind! Inzwischen sieht vieles im Land deutlich anders aus: Touristenhochburgen platzen aus allen Nähten, zahllose organisierte, schlecht ausgerüstete und erkennbar überforderte Reisegruppen werden durch das Land geschleust, erwarten selbstverständlich europäischen Service und sind nicht selten frustriert, wenn nicht alles so klappt wie in Malle oder auf Gran Canaria. Hier spricht man tatsächlich spanisch! Seine Schönheit hat das Land nicht eingebüßt. Es ist spannend, atemberaubend, die Menschen sind hilfsbereit und freundlich, die Natur überwältigend. Auch wenn man auf der Peninsula Valdés nicht mehr zwischen den Seelöwen am Strand spazieren gehen darf - wie wir es noch 2001 getan haben - und es immer schwieriger wird, am Perito Moreno Gletscher nicht von Menschenmassen erdrückt zu werden – der Besuch lohnt sich allemal. Wir werden auf jeden Fall immer wieder kommen.