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Von der "jüdischen Renaissance" ins Exil

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Als die Musikpublizistin Anneliese Landau (1903-1991) wegen ihrer jüdischen Herkunft 1939 ins Exil nach England und später weiter in die USA gehen musste, hatte sie sich im Kulturleben der Weimarer Republik bereits vor allem in dem noch jungen Medium Rundfunk einen Namen gemacht. Die „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten sollte dieser Karriere ein jähes Ende bereiten und Landau aus dem öffentlichen Kulturleben verbannen. Der Jüdische Kulturbund Berlin sollte ihre neue Wirkungsstätte werden. Während ihrer sechsjährigen Vortragstätigkeit trug sie dabei nicht nur zum Gelingen dieses Unternehmens bei, sondern hatte auch erheblichen Einfluss auf die Ausbildung eines neuen jüdischen Selbstbewusstseins, das von dem Philosophen Martin Buber unter den Begriff einer „Jüdischen Renaissance“ gestellt worden war. Ein Großteil ihrer Publikationen und Vorträge handelte von dem Problem einer genuin jüdischen Musik, die es nach Ansicht Landaus zwar noch nicht gab, die aber zu schaffen sein würde, sobald die europäischen Juden eine eigene Heimstatt gefunden hätten. Sie verwies dabei immer wieder auf die „Neue jüdische Schule“ in Russland und Komponisten wie Alexander Krein, die aus einem jüdischen Selbstbewusstseins heraus komponierten. Das vorliegende Buch liefert so einen Beitrag zu der bis heute andauernden Diskussion um den Begriff einer „jüdischen Musik“, die immerzu auch ein Politikum war.

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2009

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