Ende gut, alles gut
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Erleuchtete Omas Die Weisheit kommt aus dem Osten. Sagt man. Aber auch der Westen kann mit bewährten, immergültigen Sentenzen aufwarten: „Besser spät als nie“, „Ende gut, alles gut“ oder „Hunde, die bellen, beißen nicht“. Ebenso klug wie charmant denkt Luc Chomarat jenen Sprichwörtern nach, die jeder von seinen Großmüttern kennt. Und ihm gelingt nicht nur eine verblüffende Auslegung, sondern auch eine Hommage an unsere erleuchteten Omas. Weisheit, so Chomarat, bedeutet, dass wir der Wirklichkeit zu begegnen wissen, dass wir für alle Wechselfälle des Lebens ein Motto parat haben, das uns hilft zu verstehen, was im Moment tatsächlich geschieht. Nichts anderes ist die Funktion eines Koans, das im Zenbuddhismus vom Lehrer als Aufgabe gestellt wird, damit der Schüler zeigen kann, wie viel er bereits begriffen hat. Und die Koans des Westens sind die Weisheiten und Sprüche unserer Großmütter, die sie uns auf die aufgeschürften Knie klebten wie Heftpflaster: „Hunde, die bellen, beißen nicht“ oder „Besser spät als nie“. Chomarat hat ein Buch voller Leichtigkeit und Schönheit geschaffen, in dem er auf unnachahmlich französische Weise tiefschürfende Erkenntnisse in farbigem Gewand einherspazieren lässt. Sprichwörter, die jeder kennt und die heute noch gerne benutzt werden, werden zum Anlass für eine Wanderung zu den Fundamenten der Existenz, die plötzlich in gleißendem Licht erstrahlen. Wie ein Koan beleuchten sie erbarmungslos die Grundlagen unseres Daseins und lassen den tieferen Sinn unseres Lebens deutlich werden. Denn wer denkt schon daran, dass er, wenn er zu einer Phrase wie „Wer zuletzt lacht, lacht am besten“ Zuflucht nimmt, in Wirklichkeit auf die uralte Weisheit des Lebensrades zurückgreift, das die Welt im Wandel sieht, und jedem Glück ein Unglück, jedem Leid eine Freude gegenüber stellt?