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Welche Bedeutung hat die Prostitution im Rahmen von Geschlechterverhältnissen, die den normativen Vorgaben monogamer Eheverhältnisse immer weniger verpflichtet sind? – Prostitution ist keineswegs das ›älteste Gewerbe der Welt‹, hat aber in modernen Gesellschaften eine so lange Tradition, dass sie zum Kernbestand bürgerlicher Geschlechterverhältnisse gerechnet werden muss. Warum es noch in Gesellschaften mit großer sexueller Freizügigkeit einen Bedarf an prostitutiven Angeboten gibt, ist allerdings erklärungsbedürftig. Gleichzeitig stellt die Prostitution ein hoch umkämpftes politisches Terrain dar. Auf keinem anderen Feld der Geschlechterpolitik hat der Staat in ähnlicher Weise reglementiert und reguliert wie hier. Die Prostitutionspolitik ist auch das Feld, auf dem die Frauenbewegung die Doppelbödigkeit der bürgerlichen Ordnung der Geschlechter mit Vorliebe skandalisiert hat. Die politischen Widersprüche und Konflikte sind hier in der Tat zahlreich. Die Konfliktlinien verlaufen zwischen Männern und Frauen, zwischen Frauen und staatlicher Ordnungspolitik, zwischen den verschiedenen Professionsgruppen im Feld, aber auch zwischen Frauen. Die Liberalisierung des Prostitutionsgesetzes hat diese Widersprüche nicht befriedet, sondern eher deutlicher gemacht. Silvia Kontos rekonstruiert zunächst im historischen Kontext die verschiedenen theoretischen Angebote, die die ›Notwendigkeit‹ und Unausweichlichkeit der Prostitution in bürgerlichen Gesellschaften erklären sollen, wobei die meisten, und auch neuere Theorieangebote wie die ›Neosexualitäten‹, einem geschlechterpolitischen ›Funktionalismus‹ das Wort reden. Der zweite Teil gilt dem politischen Regime der Prostitution, das durchaus keine stabile Regulierung der Prostitution hervorzubringen vermag.

Parameter

ISBN
9783897412859
Verlag
Helmer

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Buchvariante

2009, paperback

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