Maler, Monstren, Muschelwerk
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Maler, Monstren Muschelwerk beschreibt den Bedeutungswandel des Begriffs des Grotesken vom Rokoko bis zum Vormärz. Ausgehend von Justus Mösers Essay Harlekin oder Verteidigung des Groteske-Komischen wird die Verwurzelung des traditionellen Grotesken in der derb-leiblichen Komik der Volkskultur aufgezeigt: Möser ordnet das Groteske einem vormodernen Körperkonzept zu, dem grotesken Leib, der, enigmatisch, monströs und über sich hinauswachsend, gleichwohl komisch wirkt. Durch die Ablösung des vormodernen Leibeskanons durch den modernen, der den individualisierten, geglätteten, statuarisch ruhigen Leib vertritt, erfährt der Begriff des Grotesken einen fundamentalen Wandel. Dieser Wandel wird in vier Schritten am Beispiel kunsttheoretischer und literarischer Texte dargestellt: Vom Grotesken als Form derb-leiblicher Komik in frühneuzeitlicher Tradition über die Kritik des Frühklassizismus am Rocailleornament, die auf die Pastoralpoesie des Rokoko übertragen wird, hin zur völligen Stigmatisierung des grotesken Leibs im Klassizismus Winckelmanns und endlich zur neuen Sinngebung aus dem Geiste der Autonomieästhetik in der Romantik. Ein Ausblick auf den Vormärz beschließt die Arbeit.