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Die Ästhetik des unschuldigen Auges

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Hinter dem Begriff des „unschuldigen Auges“, 1857 von John Ruskin formuliert, steht die Vorstellung eines ursprünglichen Sehens, das die Welt in zweidimensionalen Farbflecken begreift. Gestützt wird diese Idee von den wissenschaftlichen Erkenntnissen des 19. Jahrhunderts, wonach sich die eigentliche Wahrnehmung in der Empfindung von Licht und Farben erschöpft. Das so verstandene „reine“ Sehen schlägt sich als ästhetisches Konzept in der impressionistischen Kunst nieder, deren Hauptanliegen nicht der ideelle Gehalt der Dinge, sondern ihre farbige Erscheinung ist. Dies hat gravierende Konsequenzen für die Bildbeschreibung. Statt eines narrativen Inhalts gilt es einen visuellen Eindruck zu vermitteln: eine Ästhetik des unschuldigen Auges. Um die Merkmale dieser Ästhetik und die an sie geknüpften sprachlichen Mittel herauszuarbeiten, werden die kunstkritischen Texte dreier Autoren, die sich besonders mit dem Impressionismus beschäftigt haben – Émile Zola, Joris-Karl Huysmans und Félix Fénéon, anhand von Beschreibungselementen wie Farbe, Licht, Raum, Fläche etc. analysiert. Im Ergebnis lassen sich sowohl Möglichkeiten und Grenzen der Bildbeschreibung neu bemessen als auch innovative Perspektiven auf die Rezeption impressionistischer Kunst im 19. Jahrhundert eröffnen.

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2009

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