Utopie in dürftiger Zeit
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Wir leben in einer Zeit der Restauration, die sich vielfach als Globalisierung tarnt und in welcher soziale, gesundheits- und rechtspolitische Errungenschaften, Fortschritte in der Demokratisierung von Staat und Gesellschaft rückgängig gemacht werden. Das alles geschieht ohne Protest, ohne Aufbegehren, selbst Kritik ist selten, weil der Maßstab des Besseren, eines gelungenen Lebens, der sozialen Gerechtigkeit und der Freiheit, zu sich selber zu kommen, fehlt. Der bewußtlose Betrieb um des Betriebs willen scheint die eigentliche Gefahr in dieser geschichtlichen Situation. Doch wächst gerade deshalb die Aktualität Blochs und seiner Philosophie des utopischen Bewußtseins. Die Kapitel des Buches, zu unterschiedlichen Anlässen entstanden, wenden Blochs Verfahren der produktiven Erinnerung auf ihn und sein Denken selber an, pointieren das Unabgegoltene, uns und unsere Zeit Betreffende noch in den biographischen Reminiszenzen. „Denken heißt Überschreiten“, so lautet die Maxime des „Prinzip Hoffnung“ und damit ist ein Denken gemeint, das in die Phantasie greift, „gerade in die Phantasie des Verstandes, in die außerordentliche Spannung der prozessualen Wirklichkeit und dessen, was in ihr, als unsere Welt, noch nicht geworden ist.“