Erinnerungsbilder
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Der Auschwitz-Prozess (1963–1965/Frankfurt am Main) war das erste große bundesdeutsche Strafverfahren, das die Verbrechen, die im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz begangen wurden, zum Gegenstand hatte. Der Prozess gilt als Meilenstein in der öffentlichen Auseinandersetzung mit dem Holocaust in der Bundesrepublik. Der Majdanek-Prozess (1975–1981/Düsseldorf) war das letzte große westdeutsche Strafverfahren in einer Reihe von NS-Prozessen. In den knapp zwanzig Jahren, den der Untersuchungszeitraum abdeckt, erfuhr die Bundesrepublik vielfaltige gesellschaftliche Veränderungen: die 68er Bewegung, eine neue Außenpolitik und nicht zuletzt veränderte sich das Fernsehen selbst. Den strafrechtlichen Auseinandersetzungen mit der NS-Vergangenheit wird eine hohe öffentliche Wirkung zugeschrieben, wobei die Medien eine zentrale Rolle einnahmen. Doch welche Erinnerungsbilder zeichnete das Fernsehen im Rahmen der medialen Berichterstattung – von den Verbrechen, von den Tätern, den Opfern, von der Justiz und von der sich erinnernden Gesellschaft? Das Buch geht der Frage nach, wie sich diese Bilder von den 1960er bis in die 1980er Jahre veränderten und geht dabei methodisch innovative Wege in der Medienproduktanalyse.