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Veränderungen bioaktiver Inhaltsstoffe in Kulturheidelbeeren (Vaccinium corymbosum L.) in Abhängigkeit von der Mineralstoffverfügbarkeit

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Obst und Gemüse stehen im Mittelpunkt der Diskussion um eine gesundheitsbewusste Ernährung, da sie eine Vielzahl bioaktiver, also gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe besitzen. Auch das wachsende Interesse des Verbrauchers an Kulturheidelbeeren begründet sich neben ihren geschmacklichen Qualitäten auf deren beträchtlichen Anteil an eben diesen Verbindungen. So zeichnen sie sich besonders durch einen hohen Gehalt an Pektinen und an phenolischen Verbindungen aus. Während die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Pektinen lange bekannt sind, ist der hohe Anteil an Phenolen aufgrund ihrer antioxidativen Eigenschaften von besonderem Interesse. Auch Monoterpenen, den sogenannten aromawirksamen Verbindungen, wurden antioxidative Eigenschaften nachgewiesen. Daher spielen sie trotz der generell geringen Gehalte in Pflanzen im Gesamtbild bioaktiver Substanzen eine Rolle. Ursprünglich auf sauren Heide- und Waldböden wachsend, versucht man nun die Kultivierung von Kulturheidelbeeren auf Substandorten, wie ehemals ackerbaulich genutztes Land auszuweiten, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Zahlreiche Arbeiten dokumentierten die Etablierung von Kulturheidelbeeren hinsichtlich Wachstum und Ertragspotential auf ungünstigen Standort- bzw. Bodenbedingungen, wie ehemaligem Ackerland. Doch die Veränderung der Fruchtqualität unter diesen Bedingungen, insbesondere der wertgebenden Inhaltsstoffe ist bislang nicht näher untersucht worden, spielt indes für den Absatz eines Qualitätsproduktes und damit für die Verbraucherakzeptanz eine große Rolle. Besonderes Augenmerk dieser Arbeit lag neben der Produktivität der Kulturführung auf der Dynamik der wertgebenden Fruchtinhaltsstoffe. Dazu wurden auf dem Freilandversuchsgelände der Humboldt- Universität zu Berlin in den Jahren 2004- 2006 der Einsatz von Kiefernrinde als Mulchauflage sowie das Pflanzenstärkungspräparat Wuxal® Ascofol auf Borbasis (3 % B) an den Kulturheidelbeersorten ‚Bluecrop’ und ‚Reka’ näher geprüft. Die Ergebnisse zeigten, dass die Mulchauflage stressreduzierend wirkte und dadurch vegetatives sowie generatives Wachstum förderte. Bezüglich der bioaktiven Verbindungen wiesen diese Pflanzen einen höheren Gehalt an Pektinen und Monoterpenen auf, dagegen aber reduzierte Gehalte an Phenolen und eine geringere antioxidative Aktivität. Das Element Bor wiederum vermochte vermutlich durch Komplexbildung Phenole zu inaktivieren und den Aufbau von Pektinen zu begünstigen, zeigte hingegen auf die Ausbildung der Monoterpene keinen Einfluss. Eine Stimulation von Phenolen durch Stress (ungünstige Bodenverhältnisse durch fehlende Mulchauflage) in der Vorernte ging dagegen mit einer Wuchsreduktion der Pflanzen und demzufolge mit Ertragsverlusten einher und behinderte die Ausbildung weiterer wertgebender Inhaltsstoffgruppen, sowohl des Primär (Pektine)- als auch des Sekundärstoffwechsels (Monoterpene). So konnte diese Arbeit aufzeigen, dass beispielsweise Stresssituationen in der Vorernte nicht zu einer gleichzeitigen Erhöhung aller bioaktiven Inhaltsstoffgruppen in Kulturheidelbeeren führten. Um einen hohen Ertrag sowie eine hohe Fruchtqualität auf ehemaligem Ackerland zu gewährleisten, müssen reduzierte Phenolgehalte und demzufolge eine geringere antioxidative Aktivität erwartet werden. Daher sollte eine Anreicherung letzterer eher über die Sortenwahl realisiert werden.

Buchvariante

2008, paperback

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