Venlafaxin
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Das Werk nimmt die Nutzen-Risiko-Bewertung eines der am häufigsten verordneten Antidepressiva unter den Bedingungen der täglichen klinischen Routine vor. Hintergrund der Untersuchung ist die ständig wiederkehrende Kritik an den üblichen Prüfungen neuer Medikamente vor deren Zulassung. Diese Prüfungen werden unter streng standardisierten Bedingungen an einem genau definierten Patientenkollektiv vorgenommen. Dies ist natürlich notwendig, um zu validen, statistisch abgesicherten Erkenntnissen über den neuen Wirkstoff zu gelangen. Andererseits entspricht die alltägliche Praxis nach der Zulassung des neuen Medikaments überhaupt nicht mehr den Studienbedingungen. Mit einem Schlag erhält eine Vielzahl von Patienten, die unter den unterschiedlichsten Symptomen leiden, häufig multimorbid sind, unter Bedingungen, die längst nicht mehr so definiert und überwacht werden wie in den klinischen Prüfungen, das neue Medikament. Die Bewertung des Therapieerfolges wird nicht mehr anhand aufwendiger, validierter Untersuchungsinstrumente vorgenommen, sondern erfolgt aufgrund der subjektiven Beurteilung des behandelnden Arztes. Das Werk setzt die Nutzen-Risiko-Bewertungen im Rahmen der AGATE fort, die mit den Publikationen von Andrea Schießl über das Neuroleptikum Risperidon begonnen wurden und mittlerweile die Antidepressesiva Nefazodon (Iris Neuner), Citalopram (Matthias Nauhaus), Escitalopram (Maximilian Wagner) und das Antidementivum Donepezil (Iris Schweiger) umfassen.