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Wer war Guy Debord? Aktionskünstler, marxistischer Werttheoretiker, Filmemacher oder Revolutionär? Jörn Etzold betrachtet Debords Gesten als Ausdruck des Politischen in der untrennbaren Verbindung von Politik, Ökonomie und Ästhetik, die Debord als „Gesellschaft des Spektakels“ bezeichnet. Diese Verschränkung wird von ihm nicht nur festgestellt; Debord experimentiert in vielfältigen Formen mit Möglichkeiten, sich ihr zu nähern. Dabei zeigt sich weniger eine umfassende Theorie, sondern eine Politik des Singulären — kein festes Konzept, sondern ein Arsenal an Formen, Gesten, Taktiken und Effekten. Debord wird als melancholischer Allegoriker sichtbar, der versucht, die Welt zu entschlüsseln, während er gleichzeitig deren Unlesbarkeit anerkennt. Er kämpft einen heroischen Krieg gegen den spektakulären Kapitalismus, bleibt jedoch auf Filmbilder und Buchstaben beschränkt. Durch seine Gesten übt Debord einen tiefgreifenden, wenn auch subtilen Einfluss aus. Etzolds Untersuchung beleuchtet die Gründe für diese Ambivalenz und zeigt, wie Debords Schriften und Filme wesentliche Aspekte einer Erfahrung festhalten, die auch heute noch von Bedeutung ist.
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Die melancholische Revolution des Guy-Ernest Debord, Jörn Etzold
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- 2009
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