Gesamtrisikosteuerung - der Beitrag von Kreditderivaten zur Risikooptimierung von Banken
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Kreditderivative Produkte erleben seit den 90er Jahren einen kometenhaften Aufstieg mit exponentiellen Wachstumsraten. Im Fokus stand seitdem zumeist der zügige und innovative Einsatz der Instrumente sowohl als Sicherungsinstrument als auch zur Generierung synthetischer Investments. Der Übergang zwischen Verbriefungstransaktionen einerseits und „klassischen“ Kreditderivaten andererseits ist hierbei fließend. Viele „klassische“ Derivate lassen sich folglich in einer engen Definition ebenfalls als Kreditderivate einordnen. Grundsätzlich sollte der Einsatz der Instrumente durch eine sinnvolle Einbettung in interne aufbau- und ablauforganisatorische Strukturen erfolgen. Die Studie bietet vor diesem Hintergrund eine umfassende Risikoanalyse kreditderivativer Produkte und identifiziert über 40 primäre Risikokategorien. Es werden Handlungsempfehlungen gegeben, um diese risikoadäquat in die Ablauf-, Aufbauorganisation- und IT-Systeme zu integrieren. Im Kontext einer Einbettung in ein umfassendes Limitsystem werden Limitierungsgrundsätze vorgegeben und diese um vier Grundsätze speziell für Kreditderivate erweitert. Eine Basisvoraussetzung für den Einsatz der Produkte stellen interne Modelle für alle Risikoarten dar. In diesem Kontext ist insbesondere die Anwendung eines marktwertbasierten Modells für Kreditrisiken von wesentlicher Bedeutung. Der Einsatz der Instrumente unter der Nebenbedingung regulatorischer Anforderungen und deren Restriktionen für einen Einsatz unter ökonomischen Rahmenbedingungen wird herausgearbeitet. Regulatorisch gibt es trotz der Einführung der Baseler Eigenkapitalregelungen auch weiterhin eine lückenhafte Erfassung der Produkte. Darüber hinaus bestehen auch bei regulatorisch anerkannten Produkten zukünftige Unterschiede zwischen regulatorischer u. einer ökonomischer Betrachtungsweise. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass nur unter der Berücksichtigung aller herausgearbeiteten Prämissen ein sinnvoller Einsatz der Produkte für die Kreditinstitute - ohne die Schaffung zusätzlicher Risiken - möglich ist. Im Gegenteil, der nicht sachgemäße Umgang mit komplexen Produkten wird zu zusätzlichen Risiken für die Banken führen. Insbesondere für kleinere Institute wird der Erfolg zukünftig von einem notwendigen Transfer des Know-hows und der Implementierung der notwendigen Systeme und Prozesse abhängen. Der Grad der internen Komplexität hängt nicht zuletzt vom Umfang der genutzten Instrumente ab. Eine adäquate Risikoanalyse führt hierbei zu einer größeren Stabilität der Branche und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Stabilität der Finanzmärkte und des gesamten Systems.