Musikalische Lesarten
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»Meine Texte sind eine autonome Landschaft, diese Landschaft kann man weiter ausbreiten und ausbauen, unabhängig von politischen Systemen« (Heiner Müller). Um diesen »Ausbau« zu betreiben und um die ontologischen wie gesellschaftlichen Fragestellungen in den Dramentexten des Weltautors Heiner Müller herauszuarbeiten, bedarf es einer Lesart, die Sprache und Form der Dramentexte Müllers berücksichtigt und die Texte als das behandelt, was sie sind: musikalisch. Der Komponist und Regisseur Heiner Goebbels nimmt sich dieser »Ausbreitung« mithilfe einer musikalischen Lesart in seinen Inszenierungen an. Seine Hörstücke, szenischen Konzerte und Musiktheaterstücke (u. a. »Die Befreiung des Prometheus«, »Der Mann im Fahrstuhl«, »Wolokolamsker Chaussee I–V«) sind Gegenstand dieser Untersuchung. Ziel ist aufzuzeigen, auf welche Weise die musikalischen Angebote in den Texten Heiner Müllers durch Heiner Goebbels aufgegriffen werden. Damit verknüpft sind Einblicke in die Rolle der Musik in den Inszenierungen Müllers.