Von der Gotik bis zum Historismus
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AuszugDie hier zumeist in überarbeiteter Form vorgelegten Beiträge fußen vielfach auf Arbeiten aus den letzten fünfzig Jahren, entstanden zu einem großen Teil aber auch in jüngerer Zeit. Schwerpunkte waren hierbei Gebiete im näheren oder weiteren Umfeld von Saale und mittlerer Elbe, ohne dass jedoch ein Überblick über eine dort mehr als sechshundertjährige Entwicklung angestrebt wurde. Vor allem kam es mir darauf an, Bekanntes wie den Naumburger Westlettner oder die Skulpturen des Conrad von Einbeck in Halle in neuem Licht zu sehen, weniger Bekanntes wie die Herzberger Gewölbemalereien sowie eine Reihe von Skulpturen des 14. und 15. Jahrhunderts der immer wieder drohenden Vergessenheit zu entreißen und schließlich die Aufmerksamkeit auf zu Unrecht völlig unbekannte Werke - ein Beispiel dafür sind die manieristischen Gemälde von Daniel Rulefink in der Kirche von Löbejün - zu lenken. Generell wird deutlich, dass in all diesen Bereichen - unter anderem der Spätgotik und der Renaissance - immer wieder Neuentdeckungen möglich sind, was nicht zuletzt eine langjährige, freilich immer wieder von Pausen unterbrochene Beschäftigung mit ihnen als sinnvoll erscheinen lässt. Der Eindruck von provinzieller Enge sollte dabei gar nicht erst aufkommen. Vielmehr ging es darum, die hier behandelten Werke - bis hin zu den Entwürfen für ein Mansfelder Lutherdenkmal aus dem frühen 19. Jahrhundert - in kunstgeschichtliche Entwicklungsprozesse einzuordnen, die oft weit über derartige Grenzen hinausreichen.