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Lehrbuch (System)Theorien der sozialen Arbeit

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AuszugEinleitung Spätestens seit der Gründung der Deutschen Gesellschaft für Sozialarbeit e. V. im Jahre 1989 und dem Erscheinen des Buches von Ernst Engelke, „Soziale Arbeit als Wissenschaft”, im Jahre 1992 wird im deutschen Sprachraum explizit eine eigenständige wissenschaftliche Grundlage der Sozialen Arbeit gefordert, welche die berufliche Identität, Professionalität und den Status der Sozialen Arbeit bestimmen und auch die Praxis mit dem notwendigen Wissen ausstatten soll. Eine Wissenschaft Sozialer Arbeit bedarf aber eines eigenständigen Gegenstandsbereiches, der speziell genug sein muss, um Soziale Arbeit von anderen Wissenschaften und Professionen abzugrenzen und allgemein genug, um der Vielfältigkeit der sozialarbeiterischen Praxis gerecht zu werden. Dabei werden oft Soziale Probleme als möglicher Gegenstand Sozialer Arbeit genannt. Mit dieser Arbeit wird ein Beitrag zu einer systemischen Theorie Sozialer Probleme geleistet, weil eine systemtheoretische Betrachtung am ehesten der ganzheitlichen Betrachtung der Sozialen Probleme gerecht werden kann. Dabei werden vor allem zwei systemtheoretische Ansätze berücksichtigt, die in der wissenschaftlichen Community unterschiedliche Verbreitung erfahren haben, wobei sie in der Sozialen Arbeit als relativ klar unterscheidbare, paradigmatische Zugänge diskutiert werden. Es handelt sich um die Luhmannsche Theorie sozialer Systeme sowie die Bungesche Systemtheorie. Es wird deutlich, dass der Vergleich beider Systemtheorien die gesamte Arbeit durchziehen wird. Aber wie vergleicht man solch unterschiedliche systemtheoretische Zugänge? In meinem Vorgehen orientierte ich mich an einem Fragenkatalog, der anlässlich der Tagung „Systemtheorien im Vergleich” der Deutschen Gesellschaft für Sozialarbeit e. V. vom 30.09. bis zum 02.10.1999 für die Vertreter verschiedener Systemtheorien entwickelt wurde. Diesem Fragekatalog folgend werden in dieser Arbeit zunächst metatheoretische Fragestellungen erläutert, die das Theorie- und Wissenschaftsverständnis, die Frage nach den Erkenntnisprozessen, ihren Voraussetzungen und Folgen sowie das Wirklichkeitsverständnis der beiden Systemtheoretiker betreffen. Daran anschließend werden objekttheoretische Fragestellungen erläutert: Welches Systemverständnis herrscht in beiden Ansätzen vor, welches sind weitere zentrale Begriffe und Aussagen beider Theorien und wie sieht das Menschen- und Gesellschaftsbild von Luhmann und Bunge aus? Vervollständigt wird dieser Vergleich durch axiologische Fragestellungen, wobei Wertfragen im Lichte der beiden systemtheoretischen Zugänge erläutert werden. Es sei bereits jetzt darauf hingewiesen, dass bei der Darstellung der Bungeschen Systemtheorie an einigen Stellen die Ausführungen von Werner Obrecht herangezogen werden, der den Ansatz von Bunge zum Teil weiterentwickelt hat. Im nachfolgenden Abschnitt über die Relevanz der Systemtheorien von Luhmann und Bunge für die Soziale Arbeit werden die sozialarbeitsbezogenen Fragestellungen näher betrachtet und die sozialarbeitswissenschaftlichen Anwendungen Luhmannscher und Bungescher Theorien miteinander verglichen. Anschließend werden beide Ansätze und deren sozialarbeiterische Anwendungen am Beispiel der Sozialen Probleme von MigratntInnen aufgrund von Forschungsbeiträgen auf den Prüfstand gestellt.

Parameter

ISBN
9783902652065

Kategorien

Buchvariante

2009, paperback

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