The dark side of cyberspace
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Die Studie „The Dark Side of Cyberspace. Inside the Sweatshops of China´s Computer Hardware Production“ wurde auf Grundlage zahlreicher Interviews mit den Beschäftigten von Zulieferbetrieben namhafter Computerunternehmen erstellt. Sie zeichnet ein düsteres Bild über die Arbeitsbedingungen in der Branche. In den untersuchten Zulieferunternehmen Compeq Technology (Zulieferer von Dell, Lenovo u. a.) und Excelsior Electronics (Zulieferer von Fujitsu Siemens Computers u. a.) kommt es zu massiven Verstößen nationaler Gesetze, der Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation und der Verhaltenskodizes der Markenunternehmen. Neben exorbitanten Überstunden (bis zu 380h/Monat) und geringer Entlohnung – bei Compeq entsprach die Entlohnung nicht einmal dem gesetzlichen Mindestlohn – offenbart die Untersuchung ein autoritäres Regime fabrikinterner Kontrolle: Bei Compeq Technology existieren sogar Vorschriften über Haarschnitt, Gehrichtungen sowie den korrekten Winkel der Verneigung gegenüber Vorgesetzten. Zusätzlich stehen die meist weiblichen Beschäftigten unter permanenter Kontrolle in den fabrikeigenen Wohnheimen. Ein weiteres Problem sind die unzureichenden Schutzvorkehrungen für die Beschäftigten, die mit giftigen Chemikalien arbeiten. “The Dark Side of Cyberspace“ vermittelt ein anschauliches Bild von den Zuständen, die in der Computerhardwareproduktion leider weit verbreitet sind. Viele Originalfotos aus den Fabriken sowie Zitate aus den Interviews der Beschäftigten dokumentieren, dass moderne High-Tech Produkte unter immensen menschlichen Kosten hergestellt werden. Um Druck für bessere Arbeitsbedingungen zu machen, setzt sich WEED dafür ein, dass soziale Kriterien bei IT-Ausschreibungen öffentlicher Einrichtungen berücksichtigt werden. In Kürze erscheint der Leitfaden „Buy IT fair“, eine Anleitung zur Umsetzung fairer Ausschreibungen.