Eine "unverstorbene Witwe"
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Die in der Literatur immer wieder hervorgehobenen Merkmale des glücklosen Daseins der Fürstin Sidonia (1518-1575) - die späte Heirat mit dem mehr als zehn Jahre jüngeren Herzog Erich II. von BraunschweigLüneburg, ihre Kinderlosigkeit, die Flucht in die sächsische Heimat vor dem spektakulären Hexenprozess, in dem die Fürstin verdächtigt wird, mit Zauberei nach dem Leben ihres Mannes getrachtet zu haben - lassen die vielen einsamen Ehejahre der Fürstin weitgehend in den Hintergrund treten. Selten kam sie selbst zu Wort, und ihre Beweggründe und Befindlichkeiten fanden fast nie Beachtung. Deshalb möchte das vorliegende, reich bebilderte Buch nicht nur fehlende Ereignisse ergänzen und manche bisher bekannte Begebenheiten neu interpretieren, sondern - einem anderen Ansatz folgend - Sidonia und die Menschen ihres Umfeldes selbst in ihren Briefen und Dokumenten sprechen lassen. Auf diese Weise wird der aus Archivalien mehrerer Archive nachgezeichnete Lebensweg auch zu einem interessanten, spannenden „Lesebuch“ der zeitgenössischen, jedoch durchaus verständlichen Sprache des Reformationsjahrhunderts.