Imageänderung Deutschlands durch die FIFA WM 2006
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Ein internationales Massensportevent bietet für das Gastgeberland eine ideale Gelegenheit, sich der Welt positiv zu präsentieren und sein Image weltweit zu verbessern. So kommunizierten auch die obersten Repräsentanten Deutschlands vor der FIFA Fußballweltmeisterschaft 2006™ offen, dass Deutschland sich als weltoffenes, gastfreundliches Land präsentieren wolle und sich entsprechend dem WM-Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“ auf das Willkommenheißen der Fans vorbereite. Die Arbeit stellt Ergebnisse einer quantitativen Primärerhebung während der WM 2006 mit über 2.000 Teilnehmern vor und untermauert die vielen überschwänglichen Berichte während und nach der WM, dass die Einstellung der ausländischen Gäste sich gegenüber Deutschland und den Deutschen, wie von den Organisatoren erhofft, positiv veränderte und einige zuvor eher negativ besetzte Stereotypen revidiert und eher positiv besetzte Stereotypen bestätigt wurden. Die Einstellungsänderung wird gemessen in einem direkten Abgleich von den Erwartungen vor der WM in Bezug auf das Gastgeberland und die Gastgeber mit den Wahrnehmungen der Primärerfahrung. In einer Analyse, die sowohl die Ergebnisse der quantitativen Studie als auch diverse qualitative Experteninterviews kombiniert, werden verschiedene mögliche Beeinflussungsfaktoren der Einstellungsänderung identifiziert. Die FIFA Fußballweltmeisterschaft 2006™ wird aufgrund vielfältiger interkultureller Kontaktmöglichkeiten als Plattform für interkulturelle Kommunikation verstanden und findet hier ihre theoretische Einbettung. Im Sinne der Kontakthypothese werden aufgrund einseitiger und wechselseitiger interkultureller Kommunikation während des Primärerlebnisses neue Informationen erfasst und wirken auf die Einstellung der ausländischen WM Besucher. Um einen entsprechenden Verständnisrahmen zu bieten, bedient sich die Arbeit interdisziplinär diverser Wissenschaften und illustriert theoretische Hintergründe unter anderem der Begriffe ‚Kultur‘, ‚Einstellung‘, ‚Stereotyp‘ und ‚interkulturelle Kommunikation‘