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Nach dem Bürgerkrieg 1995 standen sich in Bosnien und Herzegowina drei ethnisch definierte Konfliktparteien – Bosniaken, Serben und Kroaten – voller Misstrauen gegenüber. Friedensmissionen mit umfangreichen Befugnissen wurden eingesetzt, um die Nachkriegsgesellschaft bei der Etablierung eines demokratischen Staates zu unterstützen. Die Demokratisierung erwies sich als mühsames Unterfangen, da sowohl gemeinsame staatliche Institutionen geschaffen als auch die Akzeptanz des gemeinsamen Staates durch alle Ethnien gefördert werden musste. Thorsten Gromes untersucht in seinem Report die Fortschritte der Demokratisierung in den 13 Jahren nach Kriegsende und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: Nach anfänglichen Hoffnungen sank ab 2006 die Akzeptanz des gemeinsamen Staates wieder. Bosnien und Herzegowina bleibt eine geteilte Gesellschaft, die sich weiter auseinanderzuziehen scheint. Der Wunsch, eines Tages Mitglied der EU zu werden, vereint jedoch die Konfliktparteien. Der Autor empfiehlt, diesen Wunsch als konstruktives Potenzial zu nutzen und die europäische Integration zu fördern. Dies sowie die Abschaffung der weitreichenden Befugnisse des Hohen Repräsentanten könnten dazu beitragen, die negative Entwicklung zu stoppen und Bosnien und Herzegowina einen eigenen Weg zu einem gemeinsamen demokratischen Staat zu ermöglichen.
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Gemeinsame Demokratie, geteilte Gesellschaft, Thorsten Gromes
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- 2008
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