Geschichtspolitik und kollektives Gedächtnis
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In Politik, Medien und in den Humanities lässt sich seit etwa zwei Jahrzehnten ein gesteigertes Interesse an den Themen »Erinnerung« und »Gedächtnis« erkennen. Diesen Boom als politisch-kulturellen Umbruch von Wahrnehmungsweisen und Erkenntnisinteressen begreifend, untersuchen die Autorinnen und Autoren dieses Bandes – Historiker, Politikwissenschaftler, Psychologen, Skandinavisten – theoretische und empirische Aspekte der davon berührten Forschungs- und Handlungsfelder. Sie fragen ebenso nach den Entstehungsbedingungen und wissenschaftlichen Erträgen der Leitkonzepte »kollektives Gedächtnis« und »Geschichtspolitik« wie nach den Transformationen zwischen wissenschaftlicher und politischer Öffentlichkeit. Theorieorientierte Beiträge werden ergänzt von Fallstudien zur Gedächtnisgeschichte des 20. Jahrhunderts. Darin untersuchen die BeiträgerInnen – teilweise multinational vergleichend – verschiedene Aspekte des öffentlichen Umgangs mit Geschichte in Deutschland, Italien, Dänemark, Norwegen, Schweden, in den USA und im World Wide Web.