Nach der Windstille
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Die politische Geschichte der Zweiten Republik im Zeitraffer - die österreichische Gesellschaft im Visier eines ihrer profundesten Kenner: Mit „Nach der Windstille“ zeichnet Star-Politologe Anton Pelinka mit spitzer Feder seine politischen Memoiren auf. Unbestritten ist der Politologe Anton Pelinka einer der profundesten und genauesten Kenner und Kommentatoren der politischen Geschichte Österreichs. Im Zeitraffer hat er – sehr persönlich – pointiert und kritisch die österreichische Gesellschaft im Visier. Seine Texte sind weit mehr als eine Analyse aus der Distanz, das Buch umfasst die persönlichen Erfahrungen aus Jahrzehnten der politischen Beobachtung. Beobachtungen, die rund um das Jahr 1945 – mit Bombenalarm und Straßenkämpfen in Wien – beginnen, und heute mit der Erklärung enden, warum sein ursprünglich so stark ausgeprägter Österreich-Patriotismus einer Hinwendung zu einer europäischen und kosmopolitischen, transnationalen Einstellung gewichen ist. Krisen, Konflikte und Affären um Waldheim, Groer, Haider, die (ehemaligen) Großparteien; Einblicke hinter die Kulissen der Mächtigen, Medienkritik, gängige Österreichbilder und deren Dekonstruktion, Exkurse nach Indien, in die USA, ins „heilige” Land Tirol, nach Budapest und in die Sowjetunion; Vergangenheitsnegation, Rassismus, Judenhass, Selbstgerechtigkeit, Scheinordnungen, Provinzialismus: Alles das und noch mehr beschreibt Anton Pelinka in seinem Buch gewohnt deutlich, klar – und pointiert. Anton Pelinka über „Nach der Windstille“ „Österreich hat sich bald nach 1945 als ‚Insel der Seligen’ verstanden: sozialer Friede im Inneren, Neutralität nach außen, und überall in der Welt geschätzt und geliebt. Diese Phase endet nach 40 Jahren. Es bricht der Sturm los – zunächst, mit der ‚Affäre Waldheim’, bezogen auf Österreichs Mitverantwortung an der NS-Vergangenheit. Österreich wird zum ‚Nazi-Land’. Dann bringt die ‚Affäre Groer’ einen Diskurs über die bis dahin ruhig gestellte Frage der Katholizität des Landes. Dazu: Jörg Haider wird zu einer der zentralen Figuren österreichischer Politik – und scheint das Bild vom ‚Nazi-Land’ noch zu verstärken. Und schließlich beginnen die Grünen das traditionelle Parteiensystem aufzuweichen. Das alles passiert in einem einzigen Jahr – im 41. Jahr der Zweiten Republik, 1986. Seither ist es mit der Ruhe vorbei. Österreich muss erkennen, dass es kein konfliktfreies Paradies ist, das sich von den Stürmen einer unruhigen Welt abkoppeln kann. Österreich öffnet sich – indem es 1995 der EU beitritt. Und Österreich wird geöffnet – indem die weltpolitischen Entwicklungen eine vermehrte Migration mit sich bringen. Dieses Öffnen bedeutet Unruhe. Das ist bedrohlich; das ist aber auch ein Zeichen von Beweglichkeit, die Chancen eröffnet.”
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