Die Einheit sozial gestalten
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Welche Haltung hatten die SPD-Führungsgremien während der friedlichen Revolution in der DDR? Der Band dokumentiert mit großenteils unveröffentlichten Materialien ihre Reaktionen auf den politischen Umbruch 1989/90, sozialdemokratische Konzepte für den Weg zur deutschen Einheit und das Zusammenwachsen der westdeutschen Sozialdemokratie mit der ostdeutschen SDP/SPD. Im Zentrum steht die intensive Auseinandersetzung der SPD als Oppositionspartei mit der Regierung Kohl um die soziale Ausgestaltung der Verträge zur Währungsunion und zur deutschen Einheit. Die hier mit einer historischen Einführung publizierten Protokolle von Parteivorstands- und -präsidiumssitzungen spiegeln eindrucksvoll, wie rasch wechselnde Tagesereignisse einen enormen Druck erzeugten, unter dem wichtige Entscheidungen getroffen werden mussten. Dabei spielten unterschiedliche Generationsprägungen in den SPD-Spitzengremien zur Einheitsfrage ebenso eine Rolle wie die hohe Priorität, die man dem europäischen Einigungsprozess, den Vorstellungen der DDR-Bürger über die staatliche Form des Zusammenlebens der Deutschen sowie den sozialen und finanziellen Folgen des raschen Einigungsprozesses einräumte.