Arbeiten für's Wirtschaftswunder
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Jenseits der gängigen Wirtschaftswunder-Klischees von Petticoat und Kabinenroller zeigen die historischen Fotos des Kieler Pressefotografen Hermann Nafzger (1914 - 1995) die Wirklichkeit des Arbeitslebens, auf dem der Wiederaufbau nach dem Krieg und die folgende rasche wirtschaftliche Blüte beruhten. Nafzger lichtete die Beschäftigten bei ihren unterschiedlichen Tätigkeiten ab: Werftarbeiter beim Schweißen, Bauhandwerker auf den Gerüsten, Kraftfahrer in ihren LKWs, Schneiderinnen vor den Nähmaschinen, Arbeiterinnen am Fließband oder Sekretärinnen, Ingenieure und Buchhalter in den Büros. Die Fotos führen uns die Arbeitsbedingungen sowie die große Vielfalt von Berufen vor Augen, sie zeigen aber auch den Wandel des Arbeitslebens von der Handarbeit hin zum vermehrten Einsatz von Maschinen und Fertigungsautomaten in den gut 20 Jahren nach dem Krieg. Das Buch bietet gleichzeitig einen Rückblick auf die Geschichte der Kieler Werften und vieler bekannter Firmen und ihre bunten Produktpaletten. Da sind die Schiffe, die ab 1950 wieder an der Förde vom Stapel laufen – vom ersten Fischdampfer bis hin zu den Tankern des griechischen Reeders Onassis – oder die Lokomotiven der MaK, aber auch viele Konsumgüter wie Plattenspieler von Elac und Telefone von Hagenuk, Seidenstrümpfe von Tilly oder der beliebte Likör „Schwarzer Kater“ der Spirituosenfabrik Lehment, die die Kundenwünsche nach Wohlstand und Komfort bedienten.