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Wer kennt den Verfasser von „Der Vetter aus Dingsda“? Rideamus! Dieses Pseudonym gehörte Dr. Fritz Oliven (1874-1956), einem der erfolgreichsten deutschen Humoristen des frühen 20. Jahrhunderts. Oliven war Kabarettist, Librettist und Mitglied des ersten GEMA-Aufsichtsrats, ist jedoch heute weitgehend unbekannt. Seine humorvollen Bücher, wie „Willis Werdegang“ und „Die Erfindung der Sittlichkeit“, wurden in hohen Auflagen verkauft und von bekannten Künstlern illustriert. Gemeinsam mit Oscar Strauss schuf er burleske Operetten wie „Die lustigen Nibelungen“ und „Hugdietrichs Brautfahrt“, deren satirischer Unterton und anarchischer Humor sich von späteren Werken abheben. In den 1920er Jahren entwickelte er sich zum modernen Revuetheater in Berlin, und seine Lieder zu Melodien von Walter Kollo und Eduard Künnecke wurden zu Hits. Marlene Dietrich machte einige seiner Texte berühmt, darunter „Mit dir möcht' ich am Sonntag angeln geh'n“ und „Berlin bleibt doch Berlin“. Privat war Oliven ein zurückhaltender Bonvivant und Familienmensch, verheiratet mit der starken Leonie Meyer. Als Jude durfte er unter den Nazis nicht mehr veröffentlichen und emigrierte 1939 mit seiner Familie nach Brasilien. Das Buch erinnert an diesen fast vergessenen Publikumsliebling und zeigt exemplarisch das zerrissene Leben eines Mannes aus dem deutsch-jüdischen Bürgertum des frühen 20. Jahrhunderts.
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Rideamus, Ute-Christiane Hauenschild
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2009
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