Verklungen Horn & Geläut
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Heute zählt der Darß, jene von Ostseewellen umspülte Halbinsel im nordwestlichsten Zipfel (Vor-) Pommerns mit zu den begehrtesten deutschen Küstenurlaubszielen. Dass diese Symphonie aus Sandstränden und Kiefernwäldern unter Naturschutz gestellt wurde, ist das Verdienst des dort bis 1945 wirkenden Forstmeisters Franz Mueller-Darß. Mit seinem Roman Verklungen Horn & Geläut, der nun schon in 18. Auflage vorliegt, hat Wolfgang Frank seinem Titelhelden Franz Mueller-Darß ein geistiges Denkmal gesetzt. Mueller-Darß wuchs als Spross einer preußischen Försterdynastie auf. Was seinem Vater verwehrt blieb, fiel dem Sohn zu: die Stelle des Forstamtsleiters auf dem Darß. Dort lebte der Forstmann und Jäger seine Berufung aus, sorgte gleichsam für Wald und Wild. Aus der Liebe zu diesem Kleinod der Schöpfung entstand seine erfolgreiche Idee, dieses zum Naturschutzgebiet zu erheben. Fand er bei den nationalsozialistischen Machthabern zunächst Gehör, mussten seine Pläne bald Rückschläge erfahren. Zugleich widerfuhr Mueller-Darß die Erkenntnis, dass sich ein totalitärer Machtapparat nicht instrumentalisieren lässt. Nicht nur zur freien Fauna und Flora, auch zu Pferden und Hunden zeitlebens besaß Mueller-Darß ein inniges Verhältnis und entwickelte daher in beiden Weltkriegen bahnbrechende Methoden für die Ausbildung von Meldehunden. Dramatisch klingt das Buch aus, als Mueller-Darß mit Ortskundigen als Kleinkampftruppe 1945 einfallende Sowjettruppen schwächen sollte. Bald wurden Mueller-Darß und seine Kameraden selber zu Gejagten und mussten die Greueltaten an der Zivilbevölkerung ohnmächtig anschauen. Hoch riskant gestaltete sich dann die nervenzehrende Flucht in den Westen Deutschlands. Heutigen Lesern ist die Chronik Verklungen Horn & Geläut ein lebendig dargebotenes Stück Zeitgeschichte, die ihren Bogen vom Kaiserreich bis zum Zusammenbruch nach dem Zweiten Weltkrieg schlägt.