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Die zentrale Rolle des Gens in der Biologie des 20. Jahrhunderts beruht weniger auf endgültigen wissenschaftlichen Ergebnissen als auf der schrittweisen experimentellen Erschließung seines Forschungsgegenstands. Mit der Vollständigung ganzer Genomsequenzen, insbesondere des Humangenoms, steht die Genetik erneut vor einem grundlegenden Denkwandel. Stimmen fordern zunehmend eine Infragestellung oder gar Aufgabe des Genbegriffs zugunsten systemischer Perspektiven. Gleichzeitig gewinnen überholte Denkansätze wie die Vererbung erworbener Eigenschaften oder die Einteilung des Menschen nach ‚Rassen’ wieder an Bedeutung in wissenschaftlichen und medizinischen Debatten. Um die gegenwärtige Relevanz des Genetischen in diesem verwirrenden Kontext zu erfassen, ist eine historische Standortbestimmung notwendig. Es ist unbestritten, dass das Gen das zentrale Thema der Biologie des 20. Jahrhunderts war. Ein Blick auf die Geschichte der Genetik und Molekularbiologie zeigt jedoch, dass es nie eine allgemein akzeptierte Definition des Gens gab. Vielmehr war der Begriff, was für historisch prägende wissenschaftliche Konzepte typisch ist, stets im Fluss.
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Das Gen im Zeitalter der Postgenomik, Staffan Müller-Wille
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- 2009
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