Denkmal & Nachbild
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Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit Motiven und Erscheinungsformen von Denk- und Mahnmalen ist die „zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland“, die „Neue Wache“ in Berlin. In ihrer Geschichte überlagern sich unterschiedliche Formen gesellschaftlichen Erinnerns. Im ersten Teil untersucht Hermann Sturm Denkmale und Denkmalkult als Ausdruck ideologisch-politischer Intentionen: vom Beginn des 19. Jahrhunderts zur Weimarer Republik, in der NS-Zeit, in der Zeit der DDR und schließlich in der Gegenwart der Bundesrepublik. Dabei geht der Blick auch auf Beispiele der US-amerikanischen Memorial-Kultur und der Sowjetunion. Der Autor legt Sinnschichten in Bildmustern frei, die als Symbole und Allegorien ausgebildet sind. Sie machen Identifikationsangebote in abstrakter, in naturalistischer und/oder idealisierter Form. Im zweiten Teil richtet sich der Blick auf das „Weltkulturerbe“ Zollverein. Da dieses Prädikat auf Werturteilen beruht, sind Begründungen aufschlussreich; insbesondere wenn sich zeigt, dass die Urteile ästhetischen Mustern folgen. Im dritten Teil geht es um die Frage nach der spezifischen Qualität der Reproduktion von Bildern (Kunstwerken oder auch trivialen Bildern und Objekten) als Erinnerungsbilder in medialer Verbreitung. Und es geht um die Frage, welche Bilder des Erinnerns bei ihrer ästhetischen Rezeption und Reproduktion – vom Vorbild zum Nachbild – entstehen und welche Formen der Verzeichnung dabei beabsichtigt oder zufällig ausgebildet werden.