Kunst um Humboldt
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Die Maler Johann Moritz Rugendas (1802 – 1858), Ferdinand Bellermann (1814 – 1889) und Eduard Hildebrandt (1818 – 1869) unternahmen in der Nachfolge Alexander von Humboldts ausgedehnte Reisen durch Mittel- und Südamerika. In den vor Ort entstandenen Reiseskizzen und Naturstudien erlebten die von Humboldt angeregten Darstellungen des amerikanischen Subkontinents in ihrem neuartigen Realismus eine europaweit beachtete Blüte. Von den Landschaften, der Flora und Fauna, den Ortschaften, Volkstypen, Sitten und Gebräuchen der durchstreiften Regionen entwarfen die Maler ein faszinierendes, vielfältiges und authentisches Bild. Humboldt hat ihre Befähigung zu 'physiognomisch-treuer landschaftlicher Schilderung verschiedener Erdzonen' frühzeitig erkannt, sie beraten und nach Kräften gefördert. Seine Vorstellung, in Verbindung von Kunst und Wissenschaft über die genaue Beobachtung der tropischen Natur auch zu einer Erneuerung der europäischen Landschaftskunst zu gelangen, sah er hier verwirklicht. In Deutschland sind die drei Maler noch immer zu wenig bekannt und ihre Arbeiten wegen der engen Bindungen an die Naturwissenschaften kein Thema der Kunstgeschichte. In Mittel- und Südamerika dagegen genießen sie als Teil des kulturellen Gedächtnisses höchste Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Die noch heute spürbare, leidvolle Geschichte der Maler nach Humboldts Tod spiegelt das Katalogbuch.