Kunst für Millionen
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In einer dramatischen Szenenfolge, die traditionell chinesische, sowjetische und westliche Darstellungselemente zusammenführt, stellt die Skulpturengruppe 'Hof der Pachteinnahme' die erbarmungslose Ausbeutung der Landbevölkerung während der vorkommunistischen Ära dar. Die aufgrund ihres Umfangs sowie ihres drastischen Realismus überaus eindrucksvolle Schar von Tonfiguren war in der damaligen Rezeption so überzeugend, dass sie unmittelbar nach ihrer Fertigstellung zu einem Modellkunstwerk der Kulturrevolution wurde. Infolgedessen wurden zahlreiche Kopien und Varianten des Ensembles angefertigt und in Peking und andernorts präsentiert – begleitet von einer intensiven politischen und propagandistischen Textproduktion. Spätestens um 1970 war das monumentale Sinnbild nahezu jedem Chinesen bekannt. In jüngster Zeit wurde das Werk wiederholt von jungen chinesischen Künstlern aufgegriffen und fand Eingang in die aktuellen Diskussionen zur zeitgenössischen Kunst in China. Ausführlich beleuchtet das Katalogbuch sowohl Entstehung als auch Rezeption des einzigartigen Kunstwerks, das auch außerhalb Chinas Aufmerksamkeit erregte. Insbesondere in Deutschland wurde es als Vorbild für eine revolutionäre internationale Kunstproduktion diskutiert