YVA - Else Neulaender
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Seit 1926 machte in Berlin eine junge Photographin von sich reden. Else Ernestine Neulaender (1900 – 1942?) veröffentlichte expressionistisch inspirierte Portraits in Illustrierten Magazinen und experimentierte mit neuartigen Darstellungsformen der menschlichen Gestalt. Ihr Atelier Yva erlebte einen beispiellosen Erfolg. Als Yva mit ihrem Mann Alfred Simon 1934 in der Schlüterstrasse 45 eine zweigeschossige Wohnung mit 14 Zimmern anmieten konnte, war ihr Atelier in ganz Deutschland bekannt. In Publikumszeitschriften wie Das Magazin, Scherl´s Magazin, Die Dame, Elegante Welt und UHU erschienen Modefotos von großer Lebendigkeit und spielerischer Eleganz. Besonders das große Entrée, die geschwungene Treppe und der Dachgarten ihres Ateliers bilden den Hintergrund dieser Photographien, von denen in diesem Band einige der eindrucksvollsten versammelt sind. Aber auch ihre Aufnahmen von Bademoden der Zeit, meist im Strandbad Wannsee entstanden, sind bleibende Dokumente eines untergegangenen Charmes. In Yvas Atelier begann 1936 ein junger Mann namens Helmut Neustädter eine Lehre. Als Helmut Newton wurde dieser Lehrling zu einem der berühmtesten Photokünstler des 20. Jahrhunderts. Yva und ihr Mann Alfred Simon wurden 1942 von der Gestapo verhaftet, ins Konzentrationslager Majdanek gebracht und dort vermutlich ermordet. Die Räume des Ateliers Yva gehören heute zum Hotel Bogota, aber noch immer sind dort Teile des einstigen Ateliers zu sehen.