Privacy-enhancing technologies for private services
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Privatsphäre im Internet wird immer wichtiger, da ein zunehmender Teil des alltäglichen Lebens über das Internet stattfindet. Internet-Benutzer verlieren die Fähigkeit zu steuern, welche Informationen sie über sich weitergeben oder wissen nicht einmal, dass sie dieses tun. Datenschutzfördernde Techniken helfen dabei, private Informationen im Internet zu kontrollieren, zum Beispiel durch die Anonymisierung von Internetkommunikation. Bis heute liegt der Fokus bei datenschutzfördernden Techniken hauptsächlich auf dem Schutz von Anfragen an öffentliche Dienste. Diese Arbeit wirft die Frage nach den Risiken beim Betrieb von Internetdiensten durch Privatpersonen auf. Ein Beispiel hierfür sind Instant-Messaging-Systeme, die es ermöglichen, Anwesenheitsinformationen und Textnachrichten in Echtzeit auszutauschen. Üblicherweise schützen diese Systeme die Anwesenheitsinformationen, die auf zentralen Servern gespeichert werden, nicht besonders. Als Alternative verringern dezentrale Instant-Messaging-Systeme dieses Problem, indem Privatpersonen sich gegenseitig Dienste anbieten. Allerdings bringt das Anbieten eines Dienstes als Privatperson im Vergleich zu Organisationen oder Unternehmen neue Sicherheitsprobleme mit sich: Erstens werden durch die Verfügbarkeit eines solchen Dienstes Informationen über die Präsenz des Dienstanbieters preisgegeben. Zweitens soll der Standort des Servers unerkannt bleiben, um nicht den Aufenthaltsort des Dienstanbieters zu offenbaren. Drittens muss der Server besonders vor unautorisierten Zugriffsversuchen geschützt werden. Diese Arbeit schlägt die Nutzung von pseudonymen Diensten als Baustein von privaten Diensten vor. Pseudonyme Dienste verbergen den Standort eines Servers, der einen bestimmten Dienst anbietet. Der hier geleistete Beitrag soll herausfinden, welche Teile von pseudonymen Diensten, besonders von Tor Hidden Services, fehlen, um sie für private Dienste einzusetzen. Dies führt zu drei Hauptproblemen, zu denen Lösungen vorgeschlagen werden: Erstens skalieren bisherige Ansätze für pseudonyme Dienste nicht für die in Zukunft zu erwartende Anzahl von privaten Diensten. Diese Arbeit schlägt einen neuen Ansatz vor, der Hidden-Service-Beschreibungen in einer verteilten Datenstruktur ablegt, anstatt sie auf zentralen Servern zu speichern. Ein besonderer Fokus liegt auf der Unterstützung von privaten Einträgen, die für private Dienste benötigt werden. Zweitens geben pseudonyme Dienste während des Anbietens im Netzwerk und der Verbindungsherstellung durch Clients zu viele Informationen über die Identität des Dienstes preis. Der in dieser Arbeit verfolgte Ansatz ist, die Informationen, die ein Dienst im Netzwerk bekanntgibt, auf ein Minimum zu reduzieren und nicht-autorisierte Clients am Zugriff auf den Dienst schon während der Verbindungsherstellung zu hindern. Diese Änderungen schützen die Aktivität und das Nutzungsmuster des Dienstes vor nicht-autorisierten Personen. Drittens weisen pseudonyme Dienste eine schlechtere Effizienz auf als Dienste, auf die direkt zugegriffen wird. Der Beitrag dieser Arbeit ist, die Effizienz zu messen, mögliche Probleme zu identifizieren und Verbesserungen vorzuschlagen.