Ökologische Rolle der Flechten
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Flechten sind symbiontische Lebensgemeinschaften aus Pilzen und photosynthetisch aktiven Algen oder Cyanobakterien. In verschiedenen Wuchsformen – von krustig-schuppig über blatt- und strauchartig bis hin zu bartförmig-herabhängend – besiedeln sie eine große Vielfalt von Substraten in fast allen Lebensräumen. Dadurch sind sie ein allgegenwärtiger Bestandteil unserer Umwelt und bieten vielen Tieren Lebensraum, Nahrung und Tarnung vor Fraßfeinden. Besonders bemerkenswert ist einerseits das Vordringen einiger Flechtenarten in für andere Organismen höchst lebensfeindliche Gebiete, wie zum Beispiel Hitze- und Kältewüsten, in denen sie bestimmende Elemente der Ökosysteme sind. Andererseits zeigen viele Flechten eine hohe Empfindlichkeit gegenüber anthropogenen Umweltbelastungen, wodurch sie sich als Bioindikatoren eignen. Flechten sind folglich nicht nur für die Wissenschaft von Interesse, sondern auch in angewandten Bereichen wie Biomonitoring oder Natur- und Denkmalschutz von wesentlicher Bedeutung. Der vorliegende Berichtsband enthält die überarbeiteten Vorträge und Diskussionen der gleichnamigen Fachtagung der Kommission für Ökologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, ergänzt mit einer Liste der im Band erwähnten Flechtenarten und einem Schlagwortverzeichnis. Der Band richtet sich nicht nur an Fachleute, sondern an alle am Umweltgeschehen interessierten Leser. Er will den Blick öffnen für die faszinierende Welt der Flechten, für ihre interessante und wichtige ökologische Bedeutung, für ihre Schutzwürdigkeit und vielleicht auch für ihre oft liebenswerte Schönheit, die in vielen der Bilder zum Ausdruck kommt. Organisation des Rundgesprächs: Dr. Andreas BECK und Prof. em. Dr. Dr. h. c. mult. Otto L. LANGE Mit Beiträgen von: Andreas BECK, Burkhard BÜDEL, Rainer DREWELLO, Yngvar GAUSLAA, T. G. Allan GREEN, Markus HAUCK, Rosmarie HONEGGER, Michael LAKATOS, Christoph SCHEIDEGGER und Andreas SEGERER