Backpacking 2.0
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Die Intransparenz von Web 2.0 stellt die Tourismusindustrie vor neue Herausforderungen. Basierend auf relevanter Literatur über Backpacker und deren Informationsverhalten wurden Weblogs - als ein Bestandteil von Web 2.0 - auf deren Bedeutung für Backpacker analysiert. Lange wurde der Markt jugendlicher Urlauber und Studenten von der Tourismuswirtschaft vernachlässigt. Erst in den letzten Jahren erkannte man, welches Potenzial dieses Segment birgt. Der European Travel Commission zu Folge, ist rund ein Fünftel der internationalen Touristen diesem Gästetyp zuzuordnen. Der Backpacking-Tourismus als Submarkt, ist von budgetbewussten und flexiblen Personen geprägt, die vorwiegend alleine oder in Kleingruppen reisen, weitgehend gebildet sind und meist der westlichen Mittelschicht entstammen. Sie benötigen aufgrund der verhältnismäßig langen Reisedauer oftmals Ad-hoc-Informationen, die sie sich zumeist über den klassischen Reiseführer und über Mund-zu-Mund Propaganda beschaffen. Der Backpacker assoziiert seine Reiselust mit Begriffen wie Freiheit, Selbstständigkeit und Abenteuer. Diese Freiheit erfordert jedoch auch ein hohes Maß an Flexibilität. Je nach Situation und Reiseumstand können sich die Reisepläne spontan verändern. Folglich werden Ad-hoc-Informationen über Unterkünfte, Transportmittel oder Aktivitäten in der jeweiligen Destination benötigt. Zum durchschlagenden Erfolg des Web 2.0 haben in den vergangenen Jahren vor allem Weblogs beigetragen. Es handelt sich dabei um einfach zu erstellende, aktualisierte Websites, die aus umgekehrt chronologisch angeordneten Beiträgen bestehen. In der Fachliteratur werden sie durch Attribute wie „aktuell“, „authentisch“ und „unabhängig“ beschrieben, Weblogs scheinen sich ihrem Charakter nach als Medienformat für Backpacker zu eignen, denn sie unterstützten eine einfache orts- und zeitunabhängige Gestaltung von Webinhalten. Um die konkrete Bedeutung von Blogs für Backpacker zu erforschen, wurde eine Online-Befragung in mehreren Hostels durchgeführt. Die Erkenntnisse daraus zeigen, dass die traditionellen Quellen tatsächlich mehr Verwendung bei den Backpackern finden, als das „neue Medium“ Weblog. Am Ende des Buches werden Handlungsempfehlungen an die Leistungsträger der Destinationen abgegeben, wie sie Weblogs effektiv als komplementäres Marketingmedium einsetzen können.