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Die Moderne beobachtet sich selbst

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Mit Genettes narratologischer Methode untersucht die Arbeit Uwe Johnsons 'Jahrestage', sein Fragment 'Heute Neunzig Jahr' sowie Robert Musils 'Der Mann ohne Eigenschaften'. Anhand der Werke Johnsons zeigt sich, wie sich die Erzählhaltung innerhalb der literarischen Moderne - von der ersten zur zweiten Moderne - verändert hat. Johnson reagiert auf die prägenden Ereignisse des 20. Jahrhunderts: Diktaturen und Massenvernichtung. Die Komposition führt dabei vor, dass Erzählen immer selektiert. Diesem bereits in der ersten Moderne bekannten Problem begegnet Johnson nicht wie Musil mit einem die Narration aushebelnden Essayismus, stattdessen verdoppelt er die Erzählerinstanz. Auf das Ausgeklammerte wird nun mittels der sich wechselseitig beobachtenden Erzählinstanzen hingewiesen. Mit dieser Beobachtung 2. Ordnung (Luhmann) erweitert Johnson das Repertoire modernen Erzählens. Er gibt damit auf die klassische Frage der literarischen Moderne, wie zu erzählen sei, eine neue und differenzierte Antwort.

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Die Moderne beobachtet sich selbst, Matthias Wilde

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2009
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(Paperback)
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